Unter dem Tagmond: Keri Hulme (dt.) 656 S.

Dieses Buch ist beseelt von der Mythen- und Symbolwelt der Maori. Es ist ein heftiges, in mehrfacher Hinsicht verstoerendes Buch und spielt in einer entlegenen Gegend an der Kueste Neuseelands, einer urwuechsigen, von Stuermen und Regen heimgesuchten Landschaft. Im Zentrum der Geschichte stehen drei Menschen, eine Frau, ein Mann, ein Junge, die eine seltsame Art von Familie bilden, ohne zusammenzugehoeren, alle drei von ihren eigentlichen Moeglichkeiten abgeschnittene, gebrochene Figuren. Zwischen ihnen kommt es in einem schicksalhaften Prozess der Annaeherungen und Missverstaendnisse zu einem verzweiflungsvollen Drama widerstreitender Gefuehle, und erst nachdem sie alle ihre individuellen Hoellen durchmessen haben, finden sie ihre Form des Zusammenlebens, dessen Schilderung freilich mythisch, fast religioes überhoeht ist. Keri Hulme hat ein ungewoehnliches, aeusserst eindrucksvolles Buch geschrieben ueber die Verlorenheit des Einzelnen.